16. Juli 2024
Neue Elektronik für ein bewährtes Therapiegerät
Erneut bewies unser Entwicklungsteam viel Geschick und konnte mit seinem Know-how ein Problem aus dem Bereich der Medizintechnik lösen. Für das auf dem Markt etablierte Unterdrucktherapiegerät zur Wundversorgung Suprasorb CNP P3 des namhaften Herstellers Lohmann & Rauscher (L&R) sind verschiedene bisher eingesetzte Komponenten nicht mehr verfügbar. Daher wurde ein Redesign der Elektronik durchgeführt, um die Produktion für die Zukunft abzusichern. Hierbei wünschte sich der Kunde auch eine funktionale Erweiterung sowie ein Facelifting für das bestehende Display.
Komplexe Aufgabenstellung
Die Herausforderung des Elektronik-Redesigns erwies sich als komplexe Aufgabe: Die Gerätesteuerungssoftware musste sowohl auf dem bisher eingesetzten als auch auf dem neuen Prozessor lauffähig sein. Im straffen Projektzeitraum musste das Gerät zudem die erforderliche Rezertifizierung erhalten. Mit der Design- bzw. Architekturanpassung wurde eine zusätzliche Abstraktionsschicht für den Zugriff auf die Hardwaretreiber eingerichtet. Um die bisher verwendete sowie die neue Software zu kompilieren und zu testen, wurde CMake, ein Open-Source / Cross-Platform-Buildsystem, eingesetzt. Ausserdem mussten aufgrund des Upgrades des Real-Time-Betriebssystems MQX von Version 4 auf Version 5 die für die Hardware benötigten Treiber, das Pin-Multiplexing so- wie die Clock-Einstellungen angepasst werden. Für das Flash-Dateisystem wurde darüber hinaus eine zusätzliche Abstraktionsschicht eingeführt. Das bisherige Dateisystem war auf dem neuen Prozessor nicht lauffähig. Dadurch musste ein neues Dateisystem evaluiert, portiert sowie lokale Anpassungen der Software durchgeführt werden.
Software und Hardware optimal aufeinander abstimmen
Hardwareseitig wurden neben einem neuen Mikrocontroller neue Spannungswandler, ein Beschleunigungssensor sowie ein Backlight Driver integriert. Hierbei durften sich die Abmessungen nicht verändern, da das Gerätegehäuse weiter bestehend bleiben sollte. Für das geänderte Display wurden zudem entsprechende EMC-Filter auf den RGB-Leitungen vorgesehen. Im internen Labor der Iftest AG konnte die Wirksamkeit der Filter in Pre-Compliance-Messungen schnell nachgewiesen werden.
Individuelle Lösung für besondere Herausforderungen
Die zeitnahe Rezertifizierung ermöglichte, dass der Serienanlauf in der Produktion rechtzeitig starten konnte, denn es durfte beim Endkunden kein Unterbruch der Seriengeräte entstehen. Entsprechend wichtig war, den Zeitplan akribisch genau einzuhalten. Das neue Design erlaubt den Einsatz von zwei unterschiedlichen Displays bei gleichbleibendem Gehäuse. Ausserdem konnten wir eine Softwareversion entwickeln, die auf beiden verwendeten Prozessortypen lauffähig ist. Dadurch wurde auch die gewünschte funktionale Erweiterung erreicht und das Projekt konnte erfolgreich abgeschlossen werden.
Mehrwert in jeder Hinsicht
Insgesamt lässt sich also sagen: Der Aufwand hat sich gelohnt, wir konnten einen Mehrwert für unseren Kunden schaffen und sein Problem mit den nicht verfügbaren Komponenten optimal lösen. Hierfür gilt unser besonderer Dank den kompletten Entwicklungs- und Projektteams.
Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Wenn Sie Fragen zu unseren Engineeringdienstleistungen und unseren weiteren Kernkompetenzen haben, dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.
Peter Traub, Verkauf & Business Development
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